- Pariser Konferenzen
- Pariser Konferẹnzen,Bezeichnung für verschiedene Konferenzen, die in Paris stattfanden:1) Pariser Entente-Konferenz [- ã'tãt-] (24.-29. 1. 1921), forderte in den »Pariser Beschlüssen« deutsche Reparationen in Höhe von insgesamt 269 Mrd. Goldmark (abzuleisten in 42 Jahresraten). Nachdem das Deutsche Reich diese Forderungen abgelehnt hatte, stellten ihm die Ententemächte das Londoner Ultimatum.2) Pariser Sachverständigenkonferenz (11. 2.-7. 6. 1929), eine Konferenz von Vertretern Belgiens, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und Japans einerseits und Deutschlands andererseits, beschloss unter dem Vorsitz von O. D. Young die Ablösung des Dawesplans durch den Youngplan.3) Pariser Außenministerkonferenzen (25. 4.-16. 5. und 15. 6.-12. 7. 1946; 23. 5.-20. 6. 1949), Konferenzen der Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, der UdSSR und der USA, erzielten in der Deutschlandfrage (u. a. Entwaffnung, Zonenzusammenlegung, Friedensvertrag, Reparationen) keine Einigung.4) Pariser Sechsmächtekonferenz (20. 6. 1950-18. 4. 1951), Konferenz der Außenminister Belgiens, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande, beschloss die Errichtung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl.5) Pariser Sechsmächtekonferenz (27.-30. 12. 1951), Konferenz der Außenminister Belgiens, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande, die grundsätzlich der Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zustimmte. Nachdem die drei westlichen Besatzungsmächte die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland durch den Deutschlandvertrag erweitert (26. 5. 1952, Großbritannien und die USA eine Sicherheitsgarantie gegen ein Ausbrechen der Bundesrepublik Deutschland aus der westlichen Verteidigungsallianz abgegeben hatten, unterzeichneten die sechs Mächte am 27. 5. 1952 den Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft.6) Pariser Außenministerkonferenzen vier Konferenzen (19.-23. 10. 1954), beschlossen die Pariser Verträge: 1) die Viermächtekonferenz (Westmächte und Bundesrepublik Deutschland) beendete das Besatzungsregime in der Bundesrepublik (Protokoll C; Deutschlandvertrag), 2) die Londoner Neunmächtekonferenz (Londoner Konferenzen und Verträge) errichtete in Ergänzung des Brüsseler Pakts die Westeuropäische Union, 3) die 15-Mächte-Konferenz (14 Mitgliedsstaaten der NATO und die Bundesrepublik Deutschland) nahm Deutschland in diese Organisation auf, 4) die Außenminister (und Regierungschefs) Frankreichs und der Bundesrepublik vereinbarten das Saarstatut.7) Pariser Gipfelkonferenz (Mai 1960), geplante Konferenz zwischen Präsidenten D. D. Eisenhower (USA), Premierminister H. Macmillan (Großbritannien), Präsidenten C. de Gaulle (Frankreich) und dem Vorsitzenden des Ministerrats N. S. Chruschtschow (UdSSR); konnte nicht zusammentreten, da ihr Chruschtschow nach dem Abschuss eines amerikanischen U-2-Spionageflugzeuges über der UdSSR fernblieb.8) Pariser Vietnamkonferenz [- vɪɛt'nam-, auch - vi̯ɛt'naːm-], zusammengetreten am 13. 5. 1968, Beratungen der USA und der Republik (Süd-)Vietnam einerseits sowie der Demokratischen Republik (Nord-)Vietnam und der provisorischen Revolutionsregierung Süd-Vietnams andererseits über die Beendigung des Vietnamkrieges. Am 27. 1. 1973 billigten die Teilnehmer offiziell den in amerikanisch-nordvietnamesischen Geheimgesprächen ausgehandelten Waffenstillstandsvertrag.
Universal-Lexikon. 2012.